Bindeglied zwischen Girokonto und Kreditkarte
Ein Kreditkartenkonto stellt das Bindeglied zwischen der Kreditkarte und dem Girokonto des Kunden dar. Es handelt sich bei einem Kreditkartenkonto nicht (wie häufig fälschlicherweise behauptet) um das Girokonto des Kunden.
Auf dem Konto werden getätigte Umsätze (z.B. Einkäufe, die mit der Kreditkarte bezahlt wurden) gesammelt. Das Kreditkartenkonto weist daher nach Einkäufen einen negativen Saldo auf. Die Umsätze werden kumuliert und der negative Saldo erhöht sich.
In der Regel muss der Saldo alle 30 Tage ausgeglichen werden. Dies geschieht über eine Lastschrift des Kreditkarteninstitutes, mit der der Rechnungsbetrag vom Girokonto des Kunden eingezogen wird. Bei manchen Kreditkarten müssen Kunden den Rechnungsbetrag selbständig überweisen. Bei Prepaid Kreditkarten wird jeder Kreditkartenumsatz direkt mit dem vorher aufgeladenen Guthaben verrechnet.
Nicht nur Prepaid Kreditkarten können "aufgeladen" werden. Auch auf das Kreditkartenkonto einer normalen Kreditkarte kann Geld überwiesen werden, was dann zuerst mit den getätigten Umsätzen verrechnet wird. Bei manchen Anbietern werden dadurch entstandene positive- genau wie negative- Salden einmal im Monat verrechnet und in diesem Fall dem Kunden auf seinem Girokonto gutgeschrieben.
Andere Anbieter gleichen positive Salden nicht aus. Guthaben können also auf dem Kreditkartenkonto über einen längeren Zeitraum "geparkt" werden. Um Kunde einen Anreiz für das Geld parken zu geben werben einige Banken mit verzinsten Kreditkartenkonten.
Bei der Deutschen Kreditbank (DKB) können Kunden beispielsweise das VISA Kreditkartenkonto als eine Art Sparkonto nutzen. Guthaben wird mit aktuell 1,30% verzinst.
Einige Anbieter haben die Funktionen des Kreditkartenkontos weiter erhöht, so dass sich nicht nur Geld auf das Konto überweisen lässt, sondern auch Überweisungen von dem Kreditkartenkonto getätigt werden können. Durch diese Möglichkeit werden Kreditkarten mit Kontofunktion oft als Girokonto Ersatz bzw. als Konto ohne Schufaprüfung angeboten. Einige Grundfunktionen eines Girokontos kann ein Kreditkartenkonto übernehmen, allerdings müssen Kunden auf eine Bankkarte und meist auch auf die Möglichkeit der Einrichtung von Daueraufträgen verzichten.